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23. August 2021

Umgehung Meckenhausen vor der Schicksalsfrage

Visualisierung der Variante „Nordumfahrung“ um Meckenhausen/Sindersdorf
Visualisierung der Variante „Nordumfahrung“ um Meckenhausen/Sindersdorf (Bild: IB Klos, Spalt)

Ende der Sommerpause ist es soweit: Der Stadtrat muss entscheiden, wie es mit dem Großprojekt Umgehung Meckenhausen/Sindersdorf weiter geht. Nach Abschluss aufwändiger Voruntersuchungen mit vielen Abstimmungsgesprächen haben sich die beteiligten Fachstellen aus ursprünglich neun Varianten auf vier Varianten der engeren Wahl geeinigt. Dabei handelt es sich um zwei „ortsnahe“ Südumfahrungen (ähnlich wie sie in der Oberpfalz errichtet werden), eine weitläufigere Nordumfahrung sowie die sog. Nullvariante.

Der Stadtrat muss nun entscheiden, ob er sich für eine Variante ausspricht, oder ob er das Verfahren gar für beendet erklärt. Die Stimmung in Meckenhausen ist eindeutig: Bei einer Bürgerversammlung sprachen sich die Teilnehmenden klar für die Nordumfahrung aus. Die Südtrassen seien zu nah am Ort, die Emissionen würden lediglich an eine andere Stelle verlagert.

Eine „Non-Plus-Ultra-Lösung“ gibt es nicht. Das sagen auch die Planer. Auch die Nordumfahrung erfordert einen immensen Flächenbedarf. Zu den 7ha für Bau- und Ausgleichsflächen kommen noch satte 13ha dazu, die als CEF-Maßnahme artenschutzrechtlich bewirtschaftet werden müssen. Das schränkt nicht nur die Landwirte ein, sondern erfordert auch laufenden Unterhalt aus Steuermitteln von rund 62.000 EUR im Jahr.

Die Kosten explodieren: Kalkulation der Kosten Stand 2021: 12,7 Mio, hinzu kommen Entsorgungskosten für Erdaushub bis zu 7 Mio EUR. Rechnet man Unvorhergesehenes, Inflation, Flurbereinigung, Finanzierungskosten, internes Personal und die Ertüchtigung der Ortsdurchfahrt hinzu, landet man jenseits der 30 Mio. EUR Grenze. Zum Vergleich: von 2014 bis 2020 hatte die Stadt Hilpoltstein immer einen relativ stabilen Vermögenshaushalt von durchschnittlich ca. 10 Mio. EUR.

Ob eine 2,9 km lange Umgehung im Gegensatz zu einer 1,5 km langen Ortsdurchfahrt für die Verkehrsteilnehmer attraktiver ist, ist die große Frage. Die Verkehrsuntersuchung klingt, was die Aussagen für die Nordumgehung angeht, an dieser Stelle nicht plausibel und steht konträr zu früheren Aussagen des Planungsbüros. Zu berücksichtigen ist hierbei insbesondere,​ dass der Verkehr der beiden Kreisstraßen aus/von Richtung Forchheim und Karm weiterhin immer noch durch Meckenhausen fahren muss!

Beim Bauzeitenplan gibt es sehr optimistische Annahmen: Frühestens 2027 wäre die Umfahrung zur Übergabe bereit. Nicht berücksichtigt sind etwaige Gerichtsverfahren, die das Projekt über Jahre hinauszögern können. Auch die Aussage des Amtes für Ländl. Entwicklung, dass eine (sicherlich notwendige) Flurbereinigung nicht über die Köpfe der Grundeigentümer entschieden wird, macht das Projekt angesichts der vielen durchschnittenen Fluren sehr unwahrscheinlich.

Es gibt Alternativen: Die sollte man so schnell wie möglich in Betracht ziehen. Denn auch durch Verbesserungen an der Ortsdurchfahrt (ähnlich wie sie in Unterrödel gerade umgesetzt werden), eine kräftige Investition in Dorferneuerung und den immer attraktiveren Umstieg auf Elektroautos werden Lärm und Feinstaub kontinuierlich abnehmen. Bereits jetzt sind die Zahlen für Neuzulassungen von Elektroautos höher als für Dieselfahrzeuge. Fast alle großen Autohersteller haben die Abkehr vom Verbrennungsmotor angekündigt. Dann werden zwar weiterhin viele Kfz durch Meckenhausen fahren. Aber zukünftig deutlich leiser und sauberer.

 

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